Containerumschlag auf dem Weg zum Vorkrisenniveau. Elbvertiefung soll Anfang 2012 beginnen

Hamburg. Der Umschlag von Containern hat dem Hamburger Hafen im ersten Halbjahr 2011 ein kräftiges Wachstum beschert. Der gesamte Seegüterumschlag nahm gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent auf insgesamt 64,1 Millionen Tonnen zu. Das Geschäft mit Massengütern ging leicht zurück, beim konventionellen Stückgutumschlag verzeichnete Hamburg in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Rückgang von rund sieben Prozent, berichtete Hafen Hamburg Marketing gestern.

Für eine positive Gesamtbilanz sorgte das Containergeschäft, das um 17,3 Prozent auf 4,3 Millionen Containereinheiten (TEU) zunahm. Der Hafen knüpft damit in seiner wichtigsten Güterkategorie allmählich an das Niveau vor der Weltwirtschaftskrise an: "Wir hoffen, dass wir Anfang 2012 wieder auf dem vergleichbaren Stand des Jahres 2008 sind", sagte Claudia Roller, Vorstandsvorsitzende von Hafen Hamburg Marketing. Allerdings sei die Entwicklung des Welthandels angesichts vieler Turbulenzen wie etwa der Verschuldungskrise in den USA und in Europa nur schwer einzuschätzen.

Erfreulich für Hamburg ist, dass der Containerumschlag im Vergleich der Nordseehäfen neben Bremerhaven derzeit besonders stark wächst. Der Hafen holt dabei laut Roller Marktanteile auch im Transitverkehr in Richtung der Ostsee-Anrainerstaaten zurück. In diesem Segment hatte Hamburg während der Krise besondere Einbußen erlitten und Verkehre an Konkurrenzhäfen verloren. Stärkstes Zielgebiet des Hamburger Hafens beim Containertransport bleibt Asien - rund ein Drittel des gesamten Volumens entfallen allein auf den Außenhandel mit China.

Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) betonte, die Planungen zur dringend nötigen Vertiefung und Verbreiterung der Elbfahrrinne seien "auf einem guten Weg". Er rechne mit der Zustimmung der EU-Kommission zum Entwurf der Planfeststellung für September. Die Baggerarbeiten könnten demnach Anfang 2012 beginnen, der gesamte Ausbau der Fahrrinne bis 2013 abgeschlossen sein. "Wir rechnen mit Klagen der Naturschutzverbände gegen das Planfeststellungsverfahren und suchen daher jetzt bereits einen intensiven Dialog", sagte Horch.