Er selbst zahlt nur 17,4 Prozent auf sein Einkommen

Washington. Der US-Investor und Multimilliardär Warren Buffett hat höhere Steuern für reiche und superreiche Amerikaner gefordert. "Meine Freunde und ich sind lange genug von einem Milliardär-freundlichen Kongress verhätschelt worden", schrieb der 80-Jährige in einem Kommentar in der "New York Times". Während die Mittelschicht in den USA immer schlechter mit ihrem Geld zurechtkäme, würden sich die Superreichen außerordentlicher Steuererleichterungen erfreuen.

Buffett, der mit einem Vermögen von rund 50 Milliarden Dollar (34,9 Milliarden Euro) als einer der reichsten Männer der Welt gilt, mischt sich damit in den aktuellen Streit um Steuererhöhungen in den USA ein. Präsident Barack Obama fordert zum Schuldenabbau neben Kürzungen bei Sozialausgaben auch höhere Steuern für Reiche. Buffett schreibt, er habe im vergangenen Jahr 6,9 Millionen Dollar Steuern bezahlt. Das sei zwar auf den ersten Blick viel Geld, tatsächlich seien es aber lediglich 17,4 Prozent seines zu versteuernden Einkommens. Dagegen hätten die 20 Mitarbeiter in seinem Büro alle wesentlich höhere Steuersätze gehabt.

Auch das Argument der Republikaner, wonach höhere Steuern Arbeitsplätze vernichteten, sei nicht richtig: In den 80er- und 90er-Jahren hätten die Reichen höhere Steuern gezahlt - und dennoch seien in dieser Zeit 40 Millionen Jobs geschaffen worden. Seit den Steuererleichterungen unter Präsident George W. Bush seien weitaus weniger neue Jobs entstanden.