Frist läuft ab für Arbeitsplatzwechsel oder Abfindung

Bochum. Beim Autobauer Opel in Bochum drohen in dieser Woche betriebsbedingte Kündigungen. Wenn nicht genügend Mitarbeiter ins Rüsselsheimer Werk wechseln oder eine Abfindung annehmen, würden betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen, sagte Opel-Sprecher Alexander Bazio und bestätigte eine Meldung des Nachrichtenmagazins "Focus".

Mitte Juli hatten 155 Mitarbeiter ein Angebot zum einvernehmlichen Wechsel oder Ausscheiden erhalten. Nach Betriebsratsangaben haben es bisher aber nur 22 von ihnen angenommen. Die Übrigen müssen nun mit ihrer Kündigung rechnen. Die Frist läuft heute ab. "Wir werden jeder einzelnen Kündigung widersprechen", sagte der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel.

Heute läuft in Bochum nach dreiwöchigen Betriebsferien die Produktion wieder an. Ob und wie viele Mitarbeiter das Angebot dann noch annehmen, könne er nicht vorhersehen, sagte Einenkel. Im Zusammenhang mit dem europäischen Sanierungsprogramm des Mutterkonzerns GM sollen in Bochum 1800 Stellen abgebaut werden. Die meisten dieser Beschäftigten sind schon gegen Abfindungen aus dem Unternehmen ausgeschieden. Ende 2011 soll das Werk nach Firmenangaben noch 3100 Beschäftigte haben.

Chancen für Bochum könnten sich jedoch aus Überlegungen von GM ergeben, Modelle der Marke Chevrolet für den europäischen Markt statt wie bisher in Korea künftig in Europa bauen zu lassen. Die Autos aus Asien nach Europa zu importieren sei "nicht der effektivste Weg", hatte GM-Konzernchef Dan Akerson kürzlich in Detroit gesagt. "Das würde bestimmte Werke noch besser auslasten und wäre vor allem für Bochum eine positive Nachricht", sagte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz dem Onlineportal des Hessischen Rundfunks (HR).