Aber schwache Konjunktur bereitet Sorgen. HHLA legt stark zu

Hamburg. Der Aufwärtstrend im Hamburger Hafen hat sich im ersten Halbjahr 2011 fortgesetzt. Nach Berechnungen des Abendblatts stieg die Zahl der umgeschlagenen Container bis Ende Juni gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent auf 4,3 Millionen Standardcontainer (TEU). Insgesamt dürften in den sechs Monten mehr als 64 Millionen Tonnen verladen worden sein. Das entspricht einem Zuwachs um bis zu zehn Prozent. Am Montag wird das Hafen Hamburg Marketing die Zahlen für den Hafen offiziell vorlegen.

Experten gehen jedoch nicht davon aus, dass sich das Plus im Containerumschlag auf das Gesamtjahr hochrechnen lässt. Hintergrund dafür ist die abflauende Konjunktur und die Unsicherheit an den Börsen, ausgelöst durch die hohe Staatsverschuldung in Europa und den USA. "Der Aufschwung entwickelt sich schlechter als prognostiziert. Das zweite Halbjahr birgt auch für den Umschlag Gefahren", sagte Heinrich Ahlers, Geschäftsführer der Hamburger Buss-Hafengruppe. Auch Klaus-Dieter Peters, der Vorstandschef der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) warnt davor, dass der "bisherige weltwirtschaftliche Entwicklungstrend von den Turbulenzen an den Finanzmärkten dauerhaft beeinträchtigt werden könnte".

Bisher jedoch seien noch keine negativen Auswirkungen auf die Transportmengen zu spüren, sagte HHLA-Sprecher Mark Krümpel. Das Unternehmen geht für das Gesamtjahr von einem Plus bei Umsatz und Ergebnis von 15 Prozent aus. "Beim Containerumschlag halten wir ein Wachstum von bis zu 20 Prozent für erreichbar", sagte Peters. Im ersten Halbjahr erhöhte sich der Containerumschlag sogar um 29,6 Prozent auf 3,413 Millionen TEU. Davon betreffen geschätzte 150 000 TEU das HHLA-Terminal in Odessa. Bisher sollten Umsatz, Ergebnis und Containerumschlag um mehr als zehn Prozent wachsen. Der HHLA-Umsatz lag mit 596 Millionen Euro im ersten Halbjahr um 18,6 Prozent höher als 2010. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 18,2 Prozent auf 53 Millionen Euro.

Der HHLA-Konkurrent Eurogate kommt in Hamburg im ersten Halbjahr 2011 auf etwas mehr als eine Million TEU - ein Minus von 8,5 Prozent. Zum Jahresende wird aber ein besseres Ergebnis als für 2010 erwartet. Damals wurden gut 2,1 Millionen TEU verladen. Bei Buss stieg der Umschlag der Boxen um 10 000 auf 53 000 TEU, beim Massengut gab es einen Zuwachs um 53 000 auf 108 000 Tonnen.