Vorstandschef Drouven erwartet hohe Kupfernachfrage aus China

Hamburg. Europas größte Kupferhütte Aurubis erwartet kurzfristig keine direkten Folgen der Schuldenkrise und aktuelle Panikverkäufe auf ihr Geschäft. "Wir haben von unseren Kunden bisher keine Hinweise, dass sich diese Börsenturbulenzen auswirken werden", sagte der Vorstandschef des Hamburger Konzerns, Bernd Drouven. Im nächsten Jahr seien zwar geringere Wachstumsraten möglich. Hinweise auf einen bevorstehenden Konjunktureinbruch habe er aber nicht.

Für das laufende Schlussquartal des noch bis Ende September laufenden Geschäftsjahres 2010/2011 stellte der Aurubis-Chef ähnlich hohe Wachstumsraten wie zwischen April und Juni in Aussicht. In diesem Zeitraum hatte Aurubis seinen operativen Vorsteuergewinn auf 97 Millionen Euro verdoppelt. Die Kupfernachfrage werde im nächsten Jahr hoch bleiben. China werde das Wachstum des Kupfermarktes weiter antreiben. Die Auslastung der Anlagen dürfte daher hoch bleiben.

Aurubis sieht sich derzeit gut aufgestellt. "Insgesamt sehen wir im laufenden Geschäftsjahr die Fortsetzung der guten Geschäftsentwicklung und damit eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr", sagte der Aurubis-Chef. An seiner Gewinnprognose hält der Konzern daher fest. Aus heutiger Sicht rechne der Konzern mit einem operativen Gewinn (Ebt) von mehr als 260 Millionen Euro, nach 159 Millionen Euro im Vorjahr. In den ersten neun Monaten steigerte die Hamburger Firma ihr operatives Ergebnis um 79 Prozent auf 219 Millionen Euro. Der Umsatz für die ersten neun Monate stieg wegen der hohen Metallpreise um 39 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Von dem Anstieg profitiert Aurubis jedoch nicht unmittelbar. Das Unternehmen kauft Altkupfer sowie Kupferkonzentrate und bezahlt beim Einkauf das darin enthaltene Metall. Der Gewinn stammt aus der Marge für die Herstellung von Kupfer und Kupferprodukten wie zum Beispiel Draht.

Aurubis beschäftigt rund 4900 Mitarbeiter. Im September übernimmt der Konzern einen Unternehmensbereich der internationalen Luvata-Gruppe und damit weitere 1300 Beschäftigte, die zuletzt rund 160 000 Tonnen Bleche, Bänder und Platten aus Kupfer produzierten. Der Umsatz steige damit um eine Milliarde Euro. In Hamburg erhöhte das Unternehmen die Mitarbeiterzahl binnen eines Jahres um rund 90 auf 2193 Beschäftigte.