Hamburg. An den Börsen keimt Hoffnung: Nach einer Achterbahnfahrt der Kurse hat sich der Deutsche Aktienindex (DAX) im späten Handel ins Plus gerettet und lag kurzzeitig sogar über der Marke von 6000 Punkten. Zum offiziellen Handelsschluss notierte er mit 5917 Punkten minimal schwächer als am Vortag. Noch am Vormittag hatten Ängste vor einer Rezession und einer Eskalation der Schuldenkrise eine weitere Verkaufslawine ausgelöst, die das Börsenbarometer abermals um sieben Prozent einbrechen ließ.

Wegen der Börsenturbulenzen kündigte die US-Notenbank gestern Abend an, sie werde der Wirtschaft noch mindestens für zwei Jahre mit Niedrigstzinsen unter die Arme greifen. Das wirkte an der Wall Street wie ein Signal. Ein fulminantes Finish führte den Dow-Jones-Index, der zunächst ins Minus gerutscht war, am Ende auf 11 239 Punkte - ein Plus von fast vier Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihre Käufe spanischer und italienischer Staatsanleihen zur Stützung der Märkte fort. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet verteidigte dies mit drastischen Worten. "Es ist die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte er dem Sender Europe 1.

Auch in der Hamburger Wirtschaft macht sich Verunsicherung breit, wie eine Umfrage des Abendblatts ergab. So hielten die Verbraucher wegen der Sorge um den Euro ihr Geld zusammen, hieß es aus dem Einzelhandel.