Entscheidung nach Mitternacht: Schlichtung angerufen. Vier Wochen Friedenspflicht

Hamburg. Urlauber und Geschäftsreisende können sich heute auf einen ganz normalen Betrieb auf den deutschen Flughäfen einstellen. Der für heute Morgen angekündigte bundesweite Streik der Fluglotsen wurde in letzter Minute abgesagt. Nach mehrstündiger Verhandlung vor dem hessischen Landesarbeitsgericht rief die Deutsche Flugsicherung (DFS) kurz nach Mitternacht in dem Tarifstreit die Schlichtung an. Damit herrscht wieder Friedenspflicht, und die Gewerkschaft der Fluglosten darf in den nächsten etwa vier Wochen nicht die Arbeit niederlegen. Mit dem Schritt reagierten die Arbeitgeber auf ihre juristische Niederlage. Das Landesgericht hatte wie zuvor bereits das Arbeitsgericht Frankfurt den Antrag der DFS auf einstweilige Verfügung gegen den Streik zurückgewiesen. Damit war der Weg für den Streik frei. Von 6 bis 12 Uhr sollten heute Morgen an deutschen Flughäfen keine Maschinen starten oder landen. Kurz vor der Entscheidung hatte sich das Gericht in einem letzten Appell an Fluglotsen und die Deutsche Flugsicherung gewandt und zum Einlenken aufgefordert. Dies war von beiden Seiten abgelehnt worden.

Damit können Hamburger Urlauber aufatmen. In Fuhlsbüttel hätte ein Streik 144 Flüge mit rund 15 000 Passagieren getroffen.