Auch Hamburgs Airport soll lahmgelegt werden. Arbeitgeber kündigt Klage an

Hamburg. Es soll der erste großflächige Fluglotsenstreik in Deutschland werden: Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) will morgen zwischen 6 und 12 Uhr alle 16 deutschen Flughäfen lahmlegen. Tausende Flugreisende müssen damit rechnen, entweder verspätet oder gar nicht ihre Ziele zu erreichen. Auch in Hamburg könnten in dieser Zeit möglicherweise keine Maschinen starten oder landen. Bundesweit sollen laut GdF rund 2500 Flüge betroffen sein. Die Gewerkschaft will eine 6,5-prozentige Gehaltserhöhung für die rund 1900 deutschen Überwacher des Luftraums erreichen. Schon heute verdienen die Fluglotsen allerdings rund 10 000 Euro im Monat.

Die Deutsche Flugsicherung kündigte gestern an, den Streik vor Gericht verbieten zu lassen. Denn neben der Gehaltsforderung wolle die Gewerkschaft auch rechtlich unzulässige Zugeständnisse erzwingen. Unter anderem fordert die GdF, dass auch Fluglotsen, die im Unternehmen nun eine andere Position einnehmen, weiterhin den alten Status samt dem gewohnten Gehalt behalten sollen. Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa kritisierte die Streikankündigung. "Wir appellieren nachdrücklich an die Tarifparteien, den Konflikt nicht auf dem Rücken der Passagiere auszutragen", sagte ein Lufthansa-Sprecher.