Wiesbaden. Die Inflation in Deutschland klettert wieder nach oben. Im Juli kosteten Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 2,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt gestern nach einer ersten Schätzung mit. Kräftig steigende Preise für Benzin, Heizöl und Strom sorgten dafür, dass die Inflationsrate wieder auf das Zweieinhalbjahreshoch von April kletterte und mittlerweile den sechsten Monat infolge über der Zwei-Prozent-Marke liegt.

Für die nächsten Monate rechnen viele Fachleute damit, dass die Inflation weiter steigt. "Die Erzeuger- und die Importpreise sorgen weiter für Druck", sagt Thilo Heidrich von der Postbank: "Die Inflation dürfte gegen Ende des Jahres auf dem Höhepunkt bei 2,8 oder 2,9 Prozent liegen." UniCredit-Experte Alexander Koch geht davon aus, dass zahlreiche Unternehmen die Chance nutzen wollen, steigende Kosten über höhere Preise weiterzureichen. Daher könne man "zum Jahresende an der Drei-Prozent-Marke kratzen". Bis zu einer Teuerung von weniger als zwei Prozent sieht die Europäische Zentralbank stabile Preise gewährleistet. Anfang Juli hat sie im Kampf gegen die Inflation die Leitzinsen im Euro-Raum auf 1,5 Prozent erhöht.