Auch in Norddeutschland könnten Arbeitsplätze betroffen sein

München/Hamburg. Die zum italienischen Finanzkonzern gehörende HypoVereinsbank kommt nicht zur Ruhe. Trotz eines Milliardengewinns werden Hunderte Stellen in Deutschland gestrichen. Der Abbau von insgesamt 700 Arbeitsplätzen solle nach Möglichkeit bis zum Jahr 2013, spätestens aber bis 2015 abgeschlossen sein, heißt es in einer internen Mitteilung der Bank, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. "Wir werden die Umsetzung fair und transparent gestalten und alles daransetzen, betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen", schreibt Arbeitsdirektor Heinz Laber an die Mitarbeiter. Die Bank bestätigte das Dokument, machte aber keine weiteren Angaben zur Stellenstreichung.

Nach der Übernahme durch die italienische Großbank UniCredit hatte die HypoVereinsbank bereits mehrere Tausend Stellen gestrichen. Derzeit hat die Bank rund 18 000 Arbeitsplätze in Deutschland. Betroffen von dem neuen Abbauprogramm sind ausschließlich zentrale Stabsfunktionen, die vorwiegend am Standort in München mit rund 4000 Mitarbeitern angesiedelt sind. Der Vertrieb und das Kundengeschäft in den Filialen sollen hingegen von den Kürzungsplänen verschont bleiben.

Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch in Norddeutschland einzelne Stellen betroffen sind, wenn sie noch zentrale Aufgaben erfüllen, erfuhr das Abendblatt aus Bankenkreisen. In Norddeutschland wurden bereits in der Vergangenheit viele Stellen gestrichen. Die Integration der früheren Vereins- und Westbank in die HypoVereinsbank wurde Anfang 2005 abgeschlossen. In deren Verlauf fielen 790 Stellen in Hamburg und Schleswig-Holstein weg.

Die Bank begründete den Abbau mit dem wirtschaftlichen Umfeld. "Auch wenn das zurückliegende Geschäftsjahr und der bisherige Verlauf des Jahres für die HypoVereinsbank sehr erfreulich waren, bleibt die Ertragsseite für Banken aufgrund des volatilen Marktumfeldes und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin ausgesprochen anspruchsvoll", heißt es in der Mitteilung.

Im vergangenen Jahr hatte die Bank ihren Gewinn auf 1,7 Milliarden Euro nahezu verdoppelt und damit die Konzernmutter in Italien gestützt. Auch in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres legte der Gewinn deutlich zu.