Hamburg. Nach zehn Jahren ist jetzt die Akte des Internetunternehmens PopNet in Hamburg geschlossen worden. Das Unternehmen gehörte während der Hochphase der New Economy mit schillernden Partys und jugendlichen Multimillionären zu den wichtigsten Playern der deutschen Internetszene. "Das Insolvenzverfahren haben wir jetzt beendet", bestätigte Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz gestern dem Abendblatt.

In drei Verfahren rund um PopNet, die die Gesellschaften PopNet Internet AG, DDSynergy esolutions GmbH und PopNet Kommunikation betreffen, werden knapp sieben Millionen Euro an 400 Gläubiger ausbezahlt, sagte Undritz. Die Quoten für die Gläubiger liegen zwischen 18 und 40 Prozent. Die Gesellschaften mit ehemals gut 800 Mitarbeitern hatten schon vor zehn Jahren ihren operativen Betrieb eingestellt, die Insolvenzverfahren waren Ende 2001 eröffnet worden. Die Verfahrensabschlüsse hätten sich aber wegen Prozessen bis zum Bundesgerichtshof (BGH) bis heute verzögert.

Kürzlich war auch die einst am Neuen Markt notierte Aktie der PopNet aus dem Handel genommen worden. Noch im März 2007 hatten Spekulanten den Wert der zuvor bei vier Cent notierenden Aktie auf 14 Cent getrieben, in der Hoffnung, dass der Unternehmensmantel wieder mit Leben gefüllt wird.

Zu den Gründern der PopNet, die Firmen den Weg ins Internet geebnet hatte, gehörten Werner Marcinowski-Köpper, sein Bruder Edmund Marcinowski und Thomas Spar. Die Marcinowski-Brüder experimentierten zuletzt mit Gastronomiekonzepten wie der Thaikette cha cha, die 2010 in die Insolvenz gerutscht war. Spar verstarb Ende des vergangenen Jahres.