Rettungspaket bedeute für private Anleger “substanzielle Verluste“. Rösler plant Gipfel

London/Berlin. Die Rating-Agentur Moody's hat Griechenland nach einem weiteren milliardenschweren Rettungspaket für das hoch verschuldete Land der Euro-Zone erneut zurückgestuft. Nach zuletzt "Caa1" laute die neue Bewertung "Ca", teilte das US-Unternehmen gestern mit. Die Bewertung griechischer Staatsanleihen belässt Moody's damit weiter auf "Ramsch-Niveau" und verzichtet vorerst auf eine Bewertung als Zahlungsausfall ("Default"). Den Ausblick ließ Moody's offen. Damit beschreibt die Agentur die "aktuelle Unsicherheit über den exakten Marktwert der Kreditsicherheiten".

"Ca" ist die schlechteste Note über einem Kreditausfall, der bei Moody's die Note "C" erhält. Durch das neue Rettungspaket für Griechenland werde für das hoch verschuldete Land "Zeit gekauft". Das in der vergangene Woche verkündete Rettungsprogramm für Griechenland bedeute für die privaten Gläubiger des Landes allerdings "substanzielle ökonomische Verluste".

Als Antwort auf die Finanzkrise in Griechenland hat Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) für morgen 20 Fachverbände der deutschen Unternehmen zum Investitionsgipfel eingeladen. Ziel des Treffens im Ministerium ist es, "gemeinsam mit den Verbandsvertretern zu erörtern, welchen Beitrag Deutschland dazu leisten kann, dass Investitionen und Wachstum in Griechenland nachhaltig belebt werden", sagte ein Sprecher. Unter anderem bietet Rösler "administrative Hilfe" beim Aufbau wettbewerblicher Strukturen und bei der Modernisierung der griechischen Verwaltung an. Außerdem soll Griechenland bei seinen Privatisierungsbemühungen unterstützt werden, unter anderem durch "Zurverfügungstellung der deutschen Erfahrungen beim Privatisierungs- und Umstrukturierungsprozess in den neuen Bundesländern".