Düsseldorf. Die 175 000 Mitarbeiter und Auszubildenden im Innendienst der Versicherungen bekommen mehr Geld. Nach monatelangem Tarifstreit und Warnstreiks bei verschiedenen Unternehmen einigten sich der Arbeitgeberverband AGV und die Gewerkschaft Ver.di am frühen Freitagmorgen in Düsseldorf auf einen mehrstufigen Abschluss.

Die Gehälter der 160 000 Angestellten im Innendienst steigen demnach ab September 2011 um drei Prozent und ab Oktober 2012 um weitere 2,2 Prozent. Bereits im August dieses Jahres erhalten die unteren Lohngruppen eine Einmalzahlung in Höhe von 450 Euro, die anderen 350 Euro. Die Vergütung der rund 15 000 Auszubildenden wird ab September 2011 um 25 Euro und ab Oktober 2012 um weitere 25 Euro angehoben.

Der neue Tarifvertrag für den Innendienst läuft zwei Jahre bis Ende März 2013, nachdem der alte Tarifvertrag bis Ende März des laufenden Jahres reichte. Für die Außendienstmitarbeiter gibt es eigene Tarifverhandlungen und einen separaten Tarifvertrag.

Die Anhebung der Gehälter in zwei Stufen um insgesamt 5,2 Prozent bewertete Ver.di als einen Erfolg der Warnstreiks. Seit Anfang April hätten sich weit mehr als 10 000 Beschäftigte daran beteiligt, erklärte die Ver.di-Verhandlungsführerin Beate Mensch. Die Gewerkschaft hatte sechs Prozent oder mindestens 150 Euro gefordert. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Josef Beutelmann, bewertete den Tarifabschluss als "für die Branche gerade noch tragfähig". Die Arbeitgeber hatten 3,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 300 Euro geboten.