Der US-Investor Blackstone hat Jack Wolfskin für 700 Millionen Eure geschluckt und will künftig die Expansion ins Ausland ausbauen.

Frankfurt. Zwei Hamburgern war der Outdoorausrüster zu teuer, nun hat ein Finanzinvestor bei Jack Wolfskin zugeschlagen. Der US-Investor Blackstone zahlt Kreisen zufolge rund 700 Millionen Euro an die bisherigen Eigentümer Quadriga Capital und Barclays Private Equity. Das Unternehmen aus dem hessischen Idstein wird damit an den dritten Finanzinvestor in Folge verkauft - und verliert in Mitgründer Manfred Hell die Symbolfigur seines Aufstiegs. Hell, seit 25 Jahren an der Spitze des Herstellers von wetterfester Kleidung, Rucksäcken und Zelten, verlasse Jack Wolfskin nach 25 Jahren aus persönlichen Gründen, hieß es.

Mit Hells Nachfolger, der in wenigen Wochen feststehen soll, will Blackstone die Expansion von Jack Wolfskin ins Ausland beschleunigen. So populär die Marke mit der Wolfstatze in Deutschland ist, bei der Internationalisierung hat das 1981 in Frankfurt gegründete Unternehmen noch Rückstand auf Konkurrenten wie The North Face und Vaude. Osteuropa und Skandinavien stehen zunächst im Fokus. In China hat Jack Wolfskin bereits jetzt fast so viele eigene Läden wie hierzulande. Das Riesenreich könnte schon 2012 Deutschland als größten Markt ablösen, hieß es in Firmenkreisen.

Die Firma stand seit einem Jahr zum Verkauf. Zu den Interessenten zählte zunächst auch der Hamburger Milliardär und frühere Tchibo-Miteigentümer Günter Herz. Er steckt sein Vermögen mit Vorliebe in Handels- und Konsumgüterunternehmen. Allerdings war ihm letztlich der Preis zu hoch. Zuvor war schon das Hamburger Unternehmen Otto ausgestiegen. Der Handelskonzern hatte darauf spekuliert, mit dem Zukauf zum Marktführer im Geschäft mit wetterfesten Jacken, Wanderstiefeln und Zelten aufzusteigen.

Interessenten lockte vor allem die Wachstumsstory von Jack Wolfskin. 2010 war der Umsatz um 21 Prozent auf 304 Millionen Euro geschnellt. Der Erfolgskurs geht auch in diesem Jahr weiter: Die Vorbestellungen der Händler lagen im Februar um fast die Hälfte über dem Vorjahr.

Für Barclays und Quadriga ist der Verkauf ein gutes Geschäft: Vor gut fünf Jahren hatten sie die Tatzenmarke für 93 Millionen Euro gekauft. Damit hat sich ihr eingesetztes Kapital mehr als versiebenfacht.