Hamburg. Das Angebot steht. Der indische Windturbinenbauer Suzlon will sich seine deutsche Tochter Repower komplett einverleiben. Hierzu bietet der Konzern den noch verbliebenen Repower-Aktionären 142,77 Euro je Aktie, teilte der Hamburger Konzern gestern mit. Damit hätte sich jedoch das Warten der Aktionäre nicht gelohnt: Das Angebot liegt 7,23 Euro unter der Offerte aus dem Jahr 2007, als Suzlon den ersten Anlauf nahm, die Firma zu schlucken. Die Aktie war vor der Mitteilung vom Handel ausgesetzt worden. Danach schoss der Kurs um gut 15 Prozent auf 145,60 Euro hoch.

Suzlon hält bereits rund 95 Prozent der Repower-Anteile und würde sich bei dem Angebotspreis den Squeeze-out mehr als 63 Millionen Euro kosten lassen. Über die Zwangsabfindung soll die Aktionärsversammlung entscheiden, die um drei Wochen auf den 21. September verschoben wurde. Suzlon hatte sich 2007 einen Bieterkampf mit dem französischen Atomkonzern Areva geliefert und diesen damals mit 150 Euro je Aktie für sich entschieden. Chef des Hamburger Windanlagenbauers war seinerzeit Fritz Vahrenholt, der seit Anfang 2008 die neu gegründete Ökostromtochter des Energiekonzerns RWE anführt.

Die Windenergiebranche, zu der auch Nordex und Vestas gehören, leidet seit Längerem unter hohen Überkapazitäten im Markt. Das wird voraussichtlich auch in diesem Jahr für Preis- und Margendruck sorgen. Repower tritt daher auf die Kostenbremse und will Komponenten für die Windräder zunehmend kostengünstig in den Ländern wie China und Indien einkaufen. Der Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein deutliches Umsatz- und Gewinnwachstum.