Firma erstattet Strafanzeige gegen zwei frühere Manager

Hamburg. Nach der Lustreise von Versicherungsvertretern nach Budapest ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen zwei frühere Manager der Hamburg-Mannheimer (HMI). Der Versicherungskonzern Ergo habe Strafanzeige gestellt, sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Die Hamburg-Mannheimer gehört heute zur Ergo-Gruppe, hatte aber früher in der Hansestadt ihren Hauptsitz. Deshalb müssen jetzt die Hamburger Staatsanwälte ermitteln, inwieweit dem Unternehmen ein wirtschaftlicher Schaden durch die 83.000 Euro teure Party mit 20 Prostituierten entstanden ist, denn die Strafanzeige erhebt den Vorwurf der Untreue.

Falls sich der Verdacht der Untreue bestätigt, müssen die Manager mit einer Geldstrafe oder einer Haftstrafe bis zu fünf Jahren rechnen. Bislang sei aber offen, ob Anklage erhoben werde, sagte Möllers dem Abendblatt.

Der Chef der Münchener Rück, der Muttergesellschaft der Ergo, vermutet hinter dem Sexskandal zudem eine Erpressung. Die Informationen über die Feier für die besten Vertreter seien im Zuge eines Abfindungsstreits mit ehemaligen Versicherungsvermittlern veröffentlicht worden, sagte Nikolaus von Bomhard dem "manager magazin". "Dabei geht es um Abfindungen im dreistelligen Millionenbereich, die wir in dieser Höhe für unberechtigt halten", sagte er. Ergo habe bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf nun auch Strafanzeige wegen versuchter Erpressung gestellt. Von Bomhard sagte, er sei nicht bereit gewesen, jeden Preis zu zahlen, nur um in Ruhe gelassen zu werden. "Das wäre in einer solchen Auseinandersetzung auch ein völlig falsches Signal."