Elektronikkonzern senkt Kosten um 500 Millionen Euro. Auswirkung auf Hamburg offen

Amsterdam/Hamburg. Der niederländische Elektronikkonzern Philips ist im zweiten Quartal wegen unerwarteter Abschreibungen tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,345 Milliarden Euro, nach einem Gewinn von 262 Millionen Euro vor einem Jahr, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Kurzfristig erwartet Vorstandschef Frans van Houten keine Verbesserung.

"Das wirtschaftliche Umfeld ist unsicher", sagt der seit April amtierende Konzernchef. Helfen soll nun ein 500 Millionen Euro schweres Sparprogramm, das auch einen Stellenabbau beinhaltet. Inwieweit Deutschland und der Standort Hamburg davon betroffen sein werden, lässt sich nach Angaben einer Philips-Sprecherin noch nicht abschätzen. "Die Details werden erst noch ausgearbeitet", sagte sie dem Abendblatt. Philips beschäftigt in der Hansestadt rund 3400 Mitarbeiter.

Die Abschreibungen zogen sich im zweiten Quartal durch nahezu alle Sparten. Am stärksten wertete der Konzern sein Gesundheitsgeschäft ab: 824 Millionen Euro betrug hier die Korrektur. Auch im Lichtgeschäft, das zwar weiterhin von der starken Nachfrage der Autobauer getragen wird, aber beim Verkauf an die Verbraucher schwächelt, schrieb der Konzern mehr als eine halbe Milliarde Euro ab. Die Erwartungen insgesamt seien an die Zeit nach dem Ende der Erholungsphase angepasst worden, hieß es im Bericht.

Der Umsatz schrumpfte in der Zeit von April bis Juni von 5,3 auf 5,2 Milliarden Euro. Neben einer gebremsten Nachfrage für die Konsumelektronik machten sich hier die instabilen Devisenmärkte bemerkbar. Die Währungseffekte drückten so kräftig auf die Erlöse, dass auch ein Zuwachs in der Gesundheitssparte und ein solides Lichtgeschäft, das von der Umstellung auf Leuchtdioden profitiert, den Rückgang nicht verhindern konnten.