Hamburg. Ungeachtet der Schuldenkrise erwartet die Deutsche Bank einen Aufschwung am Aktienmarkt. Auf Sicht von zwölf Monaten werde der Deutsche Aktienindex (DAX) voraussichtlich auf gut 8000 Punkte steigen, sagte Frank Schriever, als Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank in Hamburg zuständig für vermögende Privatkunden, dem Abendblatt.

Die Prognose basiert auf einem Szenario, wonach die Verschuldungskrise in Europa geklärt werden kann. In diesem Fall könne es an den Aktienmärkten zu "Erleichterungsrallys" kommen, so Schriever.

Angesichts der ebenfalls denkbaren, aber für weniger wahrscheinlich gehaltenen "Risikoszenarien", wonach die Märkte "vorübergehend außer Kontrolle geraten könnten", rät er Anlegern allerdings zu einer Absicherungsstrategie. "Fremdwährungen sind bei unseren Kunden ein großes Thema", erklärte Schriever. Gefragt seien außer dem Schweizer Franken auch der kanadische und australische Dollar, die norwegische Krone und sogar der brasilianische Real. Für das südamerikanische Land sprächen nicht zuletzt die hohen Zinsen: "Wenn man drei Jahre lang investiert bleibt, hat man selbst bei einer Abwertung des Real gegenüber dem Euro um 20 Prozent voraussichtlich kein Geld verloren."

Obwohl die Inflationssorgen in Deutschland zuletzt zurückgegangen sind, bleiben Edelmetalle im Fokus der Anleger: "Einige der vermögenderen Kunden halten zwischen zwei und zehn Prozent des Anlageportfolios in Gold", so Schriever.