Seit dem 1. Mai herrscht in der EU weitgehende Freizügigkeit auch für Arbeitnehmer aus Osteuropa. Einen Zustrom von Arbeitnehmern etwa aus Polen gab es jedoch nicht. Gewerkschaften und manche Politiker hatten lange vor den Folgen der Öffnung für deutsche Arbeitnehmer gewarnt und damit zur Abschottung des westeuropäischen Arbeitsmarktes beigetragen.

Die Arbeitsmärkte der einzelnen EU-Mitgliedstaaten zeigen die Folgen der Weltwirtschaftskrise besonders deutlich. Vor allem der Süden leidet an Wachstumsschwäche und Misswirtschaft. Spanien führt die Statistik mit fast 21 Prozent Arbeitslosenquote an. Die Arbeitslosigkeit junger Menschen liegt dort fast doppelt so hoch.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in den 27 Mitgliedstaaten der EU liegt bei rund 9,3 Prozent. Zum Vergleich: In den USA lag sie im Juni bei 9,2 Prozent. Anders als zwischen den US-Bundesstaaten aber gibt es in der EU bislang kaum Wanderungsbewegungen von Arbeitnehmern - hemmend wirkt unter anderem Europas Sprachvielfalt. Der Norden entlastet die Arbeitsmärkte des Südens bislang nicht.