Straßburg. Als leichte Kost getarnte Zuckerbomben wird es zwar weiter in der EU geben - aber künftig werden die Verbraucher genau wissen, was sie kaufen. Nach dreijährigen Verhandlungen mit Industrie und Regierungen hat das EU-Parlament gestern eine bessere Lebensmittelkennzeichnung beschlossen. Wichtigste Neuerung: Auf jeder Verpackungsrückseite wird bald ein Nährwertkasten zu finden sein mit Angaben über den Kalorien-, Zucker-, Fett-, Salz-, Eiweiß- und Kohlenhydrate-Anteil pro 100 Gramm.

Darüber hinaus muss neben Rindfleisch auch bei Schweine- und Lammfleisch, Fisch und Geflügel das Herkunftsland ausgewiesen werden. Zudem werden Angaben über sogenannte Lebensmittel-Imitate Pflicht: Bei Analogkäse aus Pflanzenfett muss der wahre Inhalt neben dem Markennamen auf der Vorderseite erscheinen. Und bei Klebefleisch, das mit Enzymen "verleimt" wird, findet sich der Hinweis: "Aus Fleischstücken zusammengefügt."

In Kraft treten sollen die neuen Regeln spätestens im Herbst 2014, die Nährwertkästen ein Jahr später. Verbraucherschützer hatten eine "Lebensmittel-Ampel" gefordert.