Die Familienfirma will seine internationale Erfahrung nutzen

Waldachtal. Es war ruhig um ihn geworden. Rund zwei Jahre nach dem Abgang bei Porsche wird Wendelin Wiedeking wieder umtriebiger. Der frühere Porsche-Chef ist in den Beirat des Dübelherstellers und Autozulieferers Fischerwerke berufen worden, wie das Familienunternehmen nun bestätigte.

Wiedeking musste bei Porsche nach dem verlorenen Übernahmekampf mit VW Ende Juli 2009 seinen Hut nehmen. Der Manager hatte eine Abfindung von 50 Millionen Euro erhalten. Damit ist das Thema Porsche für ihn aber noch nicht erledigt. Die juristische Auseinandersetzung läuft noch. So ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Wiedeking wegen Untreue.

Erst im Januar war der 58-Jährige als drittgrößter Anteilseigner bei der Kommunikationsberatungsfirma WMP Eurocom eingestiegen. Bereits seit 2005 ist Wiedeking außerdem an der Schuhmanufaktur Heinrich Dinkelacker beteiligt, die ihren Sitz in seinem Wohnort Bietigheim-Bissingen in der Nähe von Stuttgart hat.

Der Eigentümer der Fischer-Gruppe, Klaus Fischer, sagte, Wiedeking verfüge über sehr viel internationale Erfahrung in der Wirtschaft. "Dieses wertvolle Know-how wollen wir für die Unternehmensgruppe Fischer nutzen." Aufgabe des Beirates ist es den Angaben nach, den Inhabern und der Geschäftsführung der Fischerwerke als beratendes Organ und Impulsgeber zur Verfügung zu stehen.

Fischer und Wiedeking kennen sich laut "Handelsblatt" schon lange. Porsche sei ein langjähriger Kunde der Fischerwerke. Fischer rationalisierte mithilfe von Porsche-Beratern zudem den väterlichen Betrieb. Inzwischen habe er die operative Führung an seinen Sohn Jörg Klaus Fischer übertragen, bleibe aber Eigentümer der Firma, schrieb das Blatt weiter.