Brüssel. Pünktlich zur Urlaubssaison sinken erneut die Preise für Handygespräche im europäischen Ausland. Wer von heute an mit seinem deutschen Mobiltelefon in einem anderen EU-Land telefoniert, zahlt weniger als bisher: Statt 39 Cent pro Minute dürfen abgehende Anrufe nur noch 35 Cent kosten, eingehende elf Cent - allerdings jeweils plus Mehrwertsteuer. Der Empfang von Mailboxnachrichten im EU-Ausland muss kostenlos sein.

Brüssel will auch der Kostenfalle Internet einen Riegel vorschieben: Ein neuer Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, erstmals auch beim mobilen Internet Obergrenzen für Verbraucherpreise zu setzen. Urlauber, die im EU-Ausland über das Handy im Netz surfen, sollen pro Megabyte maximal 90 Cent zahlen (plus Mehrwertsteuer). Bis 2014 soll der Höchstpreis dann auf 50 Cent pro Megabyte fallen. Heute zahlen Verbraucher im Schnitt 2,50 Euro. In der nächsten Woche will die Kommission ihren Vorschlag vorlegen. Gelten würden die neuen Verbraucherpreise für das mobile Surfen von Juni 2012 an. Bislang regelt die EU-Kommission nur die entsprechenden Großhandelspreise, die sich Betreiber gegenseitig in Rechnung stellen. Sie sinken von heute an von 80 Cent pro Megabyte auf 50 Cent. Doch Vorgaben aus Brüssel sollen Verbraucher auch heute schon vor dem Rechnungsschock am Monatsende schützen: Die automatische gesetzliche Kostenobergrenze von 50 Euro pro Monat (plus Mehrwertsteuer) bleibt erhalten und kommt zum Beispiel Urlaubern zugute, die im EU-Ausland gerne ihre E-Mails über das Handy lesen. Betreiber müssen Verbraucher per SMS oder E-Mail warnen, wenn diese sich dem 50-Euro-Limit nähern. Bestätigt der Nutzer nicht ausdrücklich, dass er online bleiben will, wird die Verbindung gekappt.