Reaktion auf Druck des Kapitalmarktes. Die Shops weiten ihr Sortiment aus

Hamburg. Der Telekommunikationsdienstleister Freenet weitet sein Geschäftsmodell immer mehr aus. In den 580 Shops des Unternehmens mit Sitz in Hamburg und Büdelsdorf sollen Handyzubehör und sogar branchenfremde Sortimente wie Brillen angesichts des umkämpften Mobilfunkmarktes für mehr Umsatz sorgen. Außerdem will Freenet den Bereich der Energievermittlung ausweiten.

Potenzial sieht Freenet-Chef Christoph Vilanek auch bei den intelligenten Stromzählern, mit denen sich die Kunden über den Verbrauch ihrer Haushaltsgeräte informieren und einen passenden, günstigen Stromvertrag auswählen können.

Auf der Hauptversammlung des Unternehmens gestern in Hamburg hat sich Freenet zudem erstmals einer möglichen Fusion mit Großaktionär Drillisch aufgeschlossen gezeigt. "Wir werden uns dem Druck des Kapitalmarktes nicht dauerhaft entziehen können, das zu prüfen", sagte Vilanek am Rande der Veranstaltung. Er verwies darauf, dass die Aktienkurse zuletzt von den Spekulationen über ein Zusammengehen der beiden verbliebenen Rivalen im Geschäft mit dem Verkauf von Telefonminuten im Mobilfunk profitiert hätten.

Zu prüfen sei aber, inwieweit sich eine engere Zusammenarbeit auf das Verhältnis zu den Netzbetreibern auswirken würde. Freenet und Drillisch kaufen den vier deutschen Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone, der Telefónica-Tochter O2 und der zum KPN-Konzern gehörenden E-Plus Telefonminuten und Datenpakete in großem Stil ab und vermarkten diese unter eigenen Marken.