Bürgermeister setzt sich auf Industrietag für ausreichend Gewerbeflächen ein

Hamburg. 3600 Unternehmen mit rund 120 000 Beschäftigten und 300 Millionen Euro Gewerbesteueraufkommen: Hamburgs Industrie gehört zu den Konjunkturmotoren der Stadt. Und das soll laut Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) auch so bleiben. Gestern auf dem "4. Hamburger Industrietag" versprach Scholz den rund 100 Teilnehmern, er werde sich dafür einsetzen, dass der Strompreis für die Unternehmen in Hamburg trotz des Atomausstiegs bezahlbar bleiben werde. "Ich bin froh über die sichere Energieversorgung durch das bald in Betrieb gehende Kraftwerk Moorburg", so Scholz. Ebenso wichtig seien aber auch Investitionen in den Bereich Erneuerbare Energien. Der Bürgermeister versprach zudem, der Wirtschaft genügend Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen. Hans-Theodor Kutsch, Vorsitzender vom Industrieverband Hamburg (ivh), zeigte sich besorgt darüber, dass private Eigentümer versuchen könnten, als Industriegebiete ausgezeichnete Grundstücke für den Wohnungsbau umzuwidmen. So ließen sich diese teurer verkaufen. Das werde die Stadt aber nicht genehmigen, sagte Scholz.

Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) bekannte sich zum Masterplan Industrie, in dem von der Stadt und den Unternehmen Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaftskraft Hamburgs umgesetzt werden. Im Rahmen dieses Masterplans will Horch künftig mehr Geld in die Verkehrsinfrastruktur stecken und gemeinsam mit anderen Nord-Ländern die Anbindung Hamburgs verbessern. Im Visier hat er den Bau der Y-Trasse der Bahn, die von Hannover aus entweder nach Hamburg oder Bremen führen soll, den Ausbau der A 21 mit Anschluss an die A 24 sowie die Optimierung der Infrastruktur entlang der Elbe. Zudem will Horch in die Technologiepolitik investieren. Ziel sei es, Hamburg zu einer Innovationshauptstadt für Europa zu entwickeln. "Innovationskraft entscheidet über Wachstumschancen."