Hamburg. Fristverlängerung für die rund 500 Mitarbeiter der Shell-Raffinerie in Harburg. Der Mineralölkonzern teilte gestern mit, dass die Anlage zehn Monate später als geplant geschlossen werden soll. Das Unternehmen wollte die Raffinerie ursprünglich verkaufen, aber es fand sich kein Interessent. Jetzt hofft Shell, wenigstens einen Teil der Anlage an einen neuen Investor übergeben zu können.

Den unverkäuflichen Teil wollte der Mineralölkonzern im zweiten Quartal dieses Jahres einstellen, um auf dem Gelände ein Terminal zur Lagerung und zum Umschlag von Mineralölprodukten zu bauen. Jetzt bleiben die Mitarbeiter dort bis März 2013 beschäftigt. "Voraussetzung ist allerdings, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen und die Anlagen ohne unvorhergesehene Unterbrechung laufen", sagte Peter Seifried, Chef von Shell Oil Deutschland, gestern auf einer Betriebsversammlung. "Wenn die Raffinerie länger betrieben wird, führt dies zu einer Entlastung der Personalsituation", sagte Jan Eulen, Chef der Gewerkschaft IG BCE. "Wir haben dann mehr Zeit, um die Mitarbeiter in andere Unternehmen zu bringen."