Hamburg. Die Designereinrichtungskette Habitat steckt in einer tiefen Krise. Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" hat der Eigentümer Hilco die Filialen auf dem britischen Heimatmarkt bereits in die Zwangsvollstreckung geschickt. Die deutschen, spanischen und französischen Läden der Möbelhauskette sollen hingegen verkauft werden. Man befinde sich "mit einer großen börsengelisteten Adresse" in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Eigentümerwechsel für die 37 kontinentaleuropäischen Geschäfte, teilte Hilco laut "FTD" mit. Habitat verfügt über zwei Läden in Hamburg sowie weitere in Köln, Stuttgart und Düsseldorf.

Die auf hochwertiges Design spezialisierte Einrichtungskette soll sich bereits seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten befinden. In den 60er-Jahren von der britischen Designlegende Terence Conran gegründet, galt Habitat lange als eine der trendigsten Marken Großbritanniens. 1992 kaufte sie daher der schwedische Milliardär Ingvar Kamprad, um seinem Billiganbieter Ikea eine gehobene Schwestermarke zur Seite zu stellen. Doch nachdem der Erfolg ausblieb, verkaufte er die Kette 2009 für einen symbolischen Betrag an den Finanzinvestor Hilco.

"Dass das Geschäft in Großbritannien noch einmal profitabel wird, ist unwahrscheinlich. Für Möbelhäuser sind die meisten Filialen zu schlecht gelegen und zu teuer", teilte Hilco mit. Habitat habe in den vergangenen drei Jahren einen Verlust von 100 Millionen Pfund eingefahren.