In Zukunft sollen Pleiten verhindert werden

Basel/Frankfurt. Die wichtigsten Banken der Welt sollen sich mit großen Kapitalpuffern künftig besser vor dem eigenen Zusammenbruch schützen. Die Bankenaufseher und Notenbanker aus 27 Ländern, die den Baseler Ausschuss führen, beschlossen am Wochenende, dass Großbanken ihre Risiken mit bis zu 9,5 Prozent echtem Eigenkapital unterlegen müssen. Das ist fast fünfmal so viel wie bisher.

Die Auflagen müssen allerdings erst bis Ende 2018 voll erfüllt werden. Davon betroffen dürfte auch die Deutsche Bank sein, die die künftige Hürde mit 9,6 Prozent derzeit nur knapp überspringt. Damit liegt der Zuschlag für die Großbanken bei 1,0 bis 2,5 Prozent. Nach dem bisherigen Basel-III-Regelwerk müssen alle Kreditinstitute von 2013 bis 2019 einen Kapitalpuffer von 7,0 Prozent aufbauen.

Die internationalen Aufseher wollen mit den Zuschlägen für die sogenannten global systemrelevanten Banken verhindern, dass diese - wie vor der Finanzkrise - jemals wieder so große Risiken eingehen, dass sie die ganze Wirtschaft ins Wanken bringen und von den Steuerzahlern mit Milliarden gerettet werden müssen. "Diese Maßnahmen werden die Widerstandskraft (der Großbanken) stärken und ein starker Anreiz dafür sein, dass sie mit der Zeit ihre Systemrelevanz abbauen", erklärte der Baseler Ausschuss, in dem die weltweit wichtigsten Bankenaufseher vereinigt sind.

EZB-Chef Jean-Claude Trichet erklärte, die Vereinbarungen trügen dazu bei, die "negativen externen Effekte und die Versuchungen anzugehen, die von global systemrelevanten Banken ausgehen". Der noch bis Oktober amtierende Franzose führt den Gouverneursrat des Baseler Ausschusses.