Auf der internationalen Luftfahrtmesse bei Le Bourget kaufte die malaysische Billig-Fluglinie AirAsia dem Flugzeubauer 200 Maschinen ab.

Paris. Airbus im Verkaufsrausch: Auf der internationalen Luftfahrtmesse bei Le Bourget stellt der europäische Flugzeugbauer seine eigenen Rekorde in den Schatten. Die malaysische Billig-Fluglinie AirAsia kauft Airbus insgesamt 200 Maschinen des Typs A320neo ab. Gleichzeitig hielt sie sich die Option auf weitere 100 Maschinen offen. Der Listenpreis für die Maschinen liegt bei 18,2 Milliarden Dollar. Damit übertrafen die Asiaten den bislang größten Einzelauftrag in der Luftfahrt von IndiGo über 180 Maschinen.

Der auf Finkenwerder montierte Mittelstreckenjet A320neo von Airbus ist der Star der Luft- und Raumfahrtausstellung von Le Bourget. In nur drei Tagen hat der europäische Flugzeughersteller mit der spritsparenden Version seines Bestsellers den Konkurrenten Boeing durch eine milliardenschwere Auftragslawine überflügelt. Airbus-Verkaufschef John Leahy hält es für möglich, dass der A320neo bis zum Messeende am Wochenende die 1000er-Marke knackt. Dabei ist der Jet erst ein halbes Jahr alt.

Die indische Billigfluggesellschaft IndiGo machte gestern den bislang größten Auftrag der Luftfahrtgeschichte über 150 Exemplare des spritsparenden Mittelstreckenfliegers A320neo und 30 Maschinen in der herkömmlichen Version A320 fest. Laut Preisliste hat der Auftrag einen Wert von 16,2 Milliarden US-Dollar (11,3 Milliarden Euro). Die Muttergesellschaft der US-Fluggesellschaft Frontier Airlines, Republic Airways, will 40 Exemplare des A320neo und 40 Maschinen der kürzeren Variante A319neo bestellen - im Gesamtwert von sieben Milliarden US-Dollar. Für 1,8 Milliarden US-Dollar bestellte auch die lateinamerikanische Fluggesellschaft LAN 20 Exemplare des A320neo. Die Airline AviancaTaca hat eine Grundsatzvereinbarung für 51 A320-Flugzeuge geschlossen, insgesamt 33 Maschinen davon seien A320neo. Bereits zuvor hatte die in Kuwait ansässige Leasingfirma Alafco 30 A320neo sowie sechs Maschinen des neuen Hightech-Fliegers A350-900 bei Airbus bestellt.

Seit Montag sammelte Airbus in Le Bourget knapp 400 Aufträge im Wert von mehr als 40 Milliarden Euro ein. Für Boeing laufen die Geschäfte bisher schlechter. Dem US-Konzern liegen 130 Flugzeugbestellungen im Wert von 16,3 Milliarden Dollar vor.