München. Vom 18. August an steht der frühere Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer vor Gericht. Der 73-Jährige muss wegen des Vorwurfs des versuchten Betrugs dem Münchner Landgericht Rede und Antwort stehen, teilte die Justiz gestern mit. Zunächst seien vier Sitzungstermine anberaumt.

Breuer soll laut Staatsanwaltschaft als Aufsichtsratschef 2003 bewusst wahrheitswidrige Aussagen gemacht haben. Er hatte damals vor dem Oberlandesgericht München ausgesagt, keine spezifischen Kenntnisse über Bankinterna oder über das Engagement seines Instituts beim einstigen Medienmogul Leo Kirch gehabt zu haben. Das bezweifelt die Staatsanwaltschaft.

Konkret hatte Breuer 2002 zur Kreditwürdigkeit Kirchs gesagt: "Was man alles darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen." Danach haben nach Meinung Kirchs die Banken den Geldhahn zugedreht und seine Insolvenz damit ausgelöst. Deutschlands größtes Geldhaus bestreitet den Vorwurf des Prozessbetrugs, der mit Geldstrafen oder einer Haft von bis zu fünf Jahren geahndet werden kann.