Wolfsburg. Dicke Luft bei VW wegen angeblicher Pläne zu Produktionsverlagerungen aus Deutschland nach Amerika: "Der Vorstand und seine Stabsstellen spielen fröhlich durch, das USA-Volumen des Golfs, das heute in Wolfsburg gefertigt wird, künftig in Nordamerika zu bauen", sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh gestern auf einer Betriebsversammlung. Außerdem gibt es nach Pressemeldungen auch Planspiele zur Verschiebung der Tiguan-Produktion in die USA.

Osterloh drohte mit Widerstand der Arbeitnehmer gegen Verlagerungspläne: "Diese Belegschaft kann kämpfen! Hier gab es schon mal einen Vorstand, der Planspiele veranstaltete, uns Teile unseres Golfs aus Wolfsburg abzuziehen." Ex-VW-Markenvorstand Wolfgang Bernhard hatte über Produktionsverlagerungen weg aus Wolfsburg nachgedacht. Bernhard musste vor Ende seines Vertrages gehen. Osterloh erinnerte daran, dass es für die Fertigung des enorm erfolgreichen Tiguans eine Exklusivzusage für den Standort Wolfsburg gibt. Die Wolfsburger Belegschaft hatte schmerzhafte Zugeständnisse gemacht, um den Zuschlag zu bekommen. VW hatte Ende Mai sein erstes Werk in den USA eröffnet, in dem eine billige US-Version der Mittelklasselimousine Passat gebaut wird.