Italienisches Modehaus setzt auf den asiatischen Markt

Hongkong. Das bekannte Modehaus Prada strebt bei seinem Börsengang in Hongkong Einnahmen von bis zu 2,6 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 1,8 Milliarden Euro) an. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit den Plänen vertrauten Person erfuhr, legte der Konzern eine vorläufige Preisspanne von 36,5 bis 48 Hongkong-Dollar fest und will nun das Interesse asiatischer Investoren ausloten. Die endgültige Preisspanne soll nach den derzeitigen Plänen am 17. Juni bekannt gegeben werden, die Erstnotiz ist für den 24. Juni vorgesehen. Die Erlöse aus dem Börsengang will das unter anderem für seine luxuriösen Handtaschen bekannte Unternehmen weitgehend für die Asienexpansion einsetzen. Dort befinden sich die wichtigsten Absatzmärkte Pradas.

Experten wie Fondsmanager sprachen von einer relativ hohen Bewertung für das Traditionshaus, das 1913 mit dem Verkauf von Lederhandtaschen und Silberware in Mailand begann. "Aber Luxusgüterfirmen wie Prada haben gute Wachstumsperspektiven für die nächsten 20 Jahre. Es gibt hohe Barrieren für den Markteinstieg, man kann nicht einfach hingehen und eine Luxusfirma schaffen", sagte Peter Elston von Aberdeen Asset Management Asia.

Einige von rund 60 versammelten Fondsmanagern bei einem Prada-Lunch in Singapur zeigten sich skeptisch hinsichtlich der Preisgestaltung. "Es gibt keinen Grund, warum Prada höher bewertet wird als LVMH", sagte eine Person, die namentlich nicht genannt werden wollte, unter Verweis auf den französischen Rivalen, der unter anderem für Champagner bekannt ist. "Prada setzt zwar voll auf China, aber die anderen Firmen tun das auch."

Prada ist zu 95 Prozent im Besitz der Familien von Firmenchef Patrizio Bertelli und seiner Frau, der Designerin Miuccia Prada. Prada hat bereits mehrere Anläufe hinter sich, an die Börse zu gehen. In den vergangenen zehn Jahren hat die Firma die Pläne allerdings dreimal wieder auf Eis gelegt.

Prada setzt bei seinen Expansionsplänen auf einen Boom für Luxusgüter in China. Bis zum Jahr 2015 soll die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft rund 20 Prozent des weltweiten Marktes für solche Produkte ausmachen. Auch die britische Modefirma Burberry will sich an der Hongkonger Börse notieren lassen. Sie wird aber vergleichsweise günstiger bewertet als nun voraussichtlich Prada.