Stadtwohnungen liegen neben Strandhäusern im Trend

Hamburg. Ruhig soll sie sein, mitten in der Natur und am liebsten direkt an einem deutschen Strand gelegen. So sieht für die Bundesbürger die ideale Ferienwohnung aus. Laut einer Studie der Hamburger Maklerfirma Engel & Völkers und des Internetportals Fewo-direkt bevorzugt fast die Hälfte aller Besitzer von Ferienimmobilien einen Standort im Inland. Für die Untersuchung wurden 1800 Nutzer der Internetseite befragt.

"Wir verzeichnen eine deutlich höhere Nachfrage nach Ferienimmobilien in Deutschland", sagt Engel&Völkers-Vorstand Kai Enders. Dabei rangierten die Nord- und Ostseeküste sowie die Ostseeinseln auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Im Ausland hat das Geschäft nach der Finanzkrise vor allem auf den spanischen Inseln angezogen. "Auf den Balearen haben wir Zuwächse von bis zu 100 Prozent", so Enders. Schwächer laufe das Geschäft hingegen in Griechenland. Hier sei die Nachfrage aus dem Inland zusammengebrochen.

Aufgrund der großen Beliebtheit von Ferienhäusern wird der Traum von der eigenen Immobilie in Deutschland allerdings immer teurer. So zahlten die Befragten im vergangenen Jahr im Schnitt 191 000 Euro für ein Ferienhaus oder eine Wohnung, rund 2000 Euro mehr als im Jahr zuvor.

Gleichzeitig stiegen aber auch die Mieteinnahmen, die mit den Immobilien zu erzielen sind. Sie erhöhten sich im Vergleich zu 2009 von 13 800 auf 14 200 Euro pro Jahr. "Das ist vor allem auf eine höhere Auslastung der Ferienwohnungen zurückzuführen", sagt der Marketingchef der Internetplattform Fewo-direkt, Aye Helsig. Laut der Studie nutzen die Besitzer ihre Urlaubswohnungen und -häuser lediglich zwei bis vier Wochen im Jahr selbst. 23 Wochen im Jahr sind sie hingegen vermietet. In Relation zum Kaufpreis könne so eine durchschnittliche Rendite von 7,4 Prozent erwirtschaftet werden.

Neben den klassischen Ferienhäusern am Strand werden auch Urlaubsdomizile in der Stadt bei Immobilienbesitzern immer beliebter. Nach Helsigs Einschätzung lassen sich Ferienwohnungen in Hamburg oder Berlin sogar besser vermieten als auf Usedom oder Amrum. "Während die Nachfrage in den klassischen Urlaubsgebieten oft stark saisonabhängig ist, können Stadtwohnungen auch gut in der Nebensaison angeboten werden." Der Trend zu mehrtägigen Städtereisen sorge zudem für eine hohe Auslastung.

Im Vergleich zur üblichen Dauervermietung einer Stadtwohnung sind laut Helsig höhere Renditen zu erzielen. So könne eine 40 Quadratmeter große Wohnung im Schanzenviertel oder in Eimsbüttel für 500 Euro die Woche an Urlaubsgäste vermietet werden. "Das ist in etwa der Preis, der bei einer Dauervermietung in einem ganzen Monat zu erzielen ist."