Einen höheren Nachlass bieten häufig Internetvermittler
Hamburg. Trotz der guten Stimmung in der Wirtschaft können die Autokäufer in Deutschland immer noch mit hohen Rabatten rechnen. Allerdings sei "das Niveau der Preisnachlässe leicht rückläufig", sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer dem Abendblatt. Der durchschnittliche Preisvorteil bei offen beworbenen Aktionen liege im April bei 10,5 Prozent. Im März hatte der Rabatt im Schnitt noch bei 11,4 Prozent gelegen, errechnete der Direktor des CAR-Center Automotive Research an der Uni Duisburg-Essen.
Bei Vermittlern wie autohaus24.de , meinauto.de oder carneoo.de, die Neuwagen im Internet anbieten, können sich Kunden über noch etwas höhere Preisvorteile freuen. Der durchschnittliche Nachlass der 25 zulassungsstärksten Modellreihen bei Internetvermittlern sei im April leicht angestiegen. "14,8 Prozent kann der Kunde im Durchschnitt vom Listenpreis abziehen", sagte Dudenhöffer.
Bei den Vermittlern ist das Rabattniveau oft höher als bei den Autohäusern selber, allerdings müssen die Kunden dort auch auf den Händlerservice verzichten. Die Vermittler haben meist einen Händler als Partner, diese erhöhen dadurch ihre Stückzahlen und somit die Rabatte, die sie von den Herstellern gewährt bekommen.
Die Nachlässe sind bei den Herstellern dabei deutlich unterschiedlich. Den höchsten Rabatt bot laut Dudenhöffer Fiat mit über 34 Prozent für den Kleinwagen Panda. Honda kurbelte den Absatz des Modells CR-Z mit fast 28 Prozent Rabatt an, der Smart von Mercedes kam auf fast 25 Prozent Nachlass.
Auffällig sei auch eine verdeckte größere Verkaufsförderungsaktion von VW für die Modelle VW Polo, Golf, Touran, Sharan und Passat. Für diese Modelle werden laut Dudenhöffer Händlern Prämien eingeräumt, die in vielen Fällen in Form von höheren Nachlässen an die Autokäufer weitergereicht werden. VW verschärfe damit den Rabattwettbewerb. Zusätzlich lagen laut der Studie hohe taktische Zulassungen bei Ford und Opel vor. Taktische Zulassungen sind Neuwagenanmeldungen auf Hersteller und Händler, die wenig später als Tageszulassung oder junge Dienstwagen mit hohen Nachlässen in den Markt gegeben werden.
Die Rabatte im Automarkt können Käufer in einer Zeit nutzen, in der auch eine dynamische Konjunktur, steigende Löhne und sinkende Arbeitslosigkeit die Nachfrage nach Neufahrzeugen stimulieren. In Hamburg sind inzwischen 404 Autos je 1000 Einwohner unterwegs.
(mw)