Konzerne rechtfertigen Rekord mit großer Nachfrage - und melden Milliarden-Gewinne

Hamburg. Viele Autofahrer hatten es schon befürchtet: Der Benzinpreis hat gestern die Marke von 1,60 Euro pro Liter erreicht und damit das Rekordniveau aus dem Jahr 2008 überschritten. An einigen Tankstellen in Hamburg zeigten die Preistafeln sogar schon 1,61 Euro für den Liter an.

Im Netz des Marktführers Aral lag der Durchschnittspreis gestern Nachmittag bei 1,595 Euro für einen Liter Superbenzin, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Das entspricht dem bisherigen Rekord vom Sommer 2008. Diesel lag mit 1,46 Euro noch vier Cent unter dem bisherigen Höchststand.

Die Mineralölbranche rechtfertigt den hohen Preis mit der stärkeren Nachfrage in Europa, die im Sommer regelmäßig um 20 Prozent anziehe. Zusätzlich seien die Benzinvorräte in den USA sehr niedrig. In der Folge wichen amerikanische Käufer gern auf den europäischen Benzinmarkt aus, hieß es. Auch die zusätzliche Nachfrage aus China mache sich inzwischen auf dem Weltmarkt bemerkbar. Dort schreitet die Motorisierung rapide voran.

Für die Ölkonzerne zahlen sich die hohen Preise aus: Exxon Mobil steigerte den Gewinn im ersten Quartal um 69 Prozent auf 10,65 Milliarden Dollar, gab das weltweit größte börsennotierte Ölunternehmen gestern bekannt. Der hohe Ölpreis hat auch dem Konkurrenten Royal Dutch Shell einen beträchtlichen Gewinnsprung beschert.