Standorte sollen maximal sieben Tage lang gespeichert werden

Cupertino. Apple gibt im Streit um die unbefristete Speicherung von Ortsdaten seiner iPhone-Kunden nach. In den nächsten Wochen werde man eine Aktualisierung des Handy-Betriebssystems herausbringen, das weniger Daten von WLAN-Knoten und Funkzellen speichere, teilte der US-Computerkonzern gestern mit. Der für seine restriktive Kommunikationspraxis bekannte Konzern räumte angesichts drohender Sammelklagen in den USA ein, dass seine Mobiltelefone sehr wohl Daten über den Standort erfassen und auch unverschlüsselt auf das zugehörige Computersystem iTunes übertragen.

Eine Woche nach weltweiter Kritik an der unbefristeten Speicherung solcher Daten sprach der Konzern in einer ersten Stellungnahme von einem Softwarefehler. "Wir denken nicht, dass das iPhone diese Daten für mehr als sieben Tage speichern sollte", hieß es. Ein Software-Update des Apple-Betriebssystems iOS, das allen Nutzern zugeht, soll diesen Fehler bald beheben. Zugleich wies das Unternehmen die Darstellung zurück, dass es sich bei den Daten um die tatsächlichen Aufenthaltsorte der Nutzer handle. Es würden allein die Daten von Mobilfunkzellen und WLAN-Netzen aus der Umgebung des Nutzers erhoben und gespeichert. Zweck sei die rasche Bereitstellung von Informationen für die ortsbezogenen Dienste des Smartphones wie des Tabletcomputers. "Apple verfolgt nicht den Aufenthalt Ihres iPhones", so das Unternehmen. "Apple hat dies nie getan und hat keinerlei Pläne, dies jemals zu tun."

Apple kündigte zudem an, dass der Zwischenspeicher (Cache) mit Ortsangaben künftig nicht mehr in das Backup (Sicherungsdatei) der Gerätedaten auf dem zugehörigen Computer einbezogen werden soll. Das Update solle auch den Fehler beheben, dass die Ortsdaten selbst dann erhoben werden, wenn der iPhone- oder iPad-Nutzer die Nutzung von ortsbezogenen Diensten abgestellt hat. Außerdem soll die Datei mit den Ortsdaten künftig auf dem mobilen Gerät verschlüsselt werden.