Tokio. Die Kosten für den Wiederaufbau nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan könnten Schätzungen zufolge bei über 400 Milliarden Euro liegen. Das ergaben Berechnungen der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P), die diese gestern veröffentlichte. Gleichzeitig stufte die Agentur den langfristigen Ausblick für Japan von stabil auf negativ herunter.

"Wir gehen davon aus, dass sich die Kosten für den Wiederaufbau auf 20 bis 50 Billionen Yen (167 bis 417 Milliarden Euro) belaufen werden", hieß es in einer Mitteilung der Agentur. Im Mittel werde mit Wiederaufbaukosten von 250 Milliarden Euro gerechnet.

Die Staatsverschuldung des asiatischen Inselstaats werde im Haushaltsjahr April 2013 bis März 2014 auf 145 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anwachsen, prognostizierte S&P. Das mittelfristige Wachstumspotenzial Japans werde die Katastrophe jedoch nicht beeinträchtigen.

Das Rating für langfristige Staatsanleihen selbst bleibe allerdings bei der Beurteilung "AA-". Allerdings könnte auch die Kreditwürdigkeit herabgestuft werden, wenn in den kommenden zwei Jahren keine Konsolidierung des Haushalts gelingen sollte, erklärte S&P. Der Kurs des Yen fiel gestern an den Devisenmärkten.