HWWI untersucht finanzielle Folgen der Erderwärmung für die Landwirtschaft

Hamburg. Der Klimawandel wird sich für die Landwirtschaft in der Metropolregion Hamburg regional unterschiedlich auswirken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), in der alle 14 Landkreise der Metropolregion und die Stadt Hamburg untersucht wurden. Danach ist in den niederschlagsreichen Küstenregionen ein positiver Wachstumseffekt zu erwarten, während in den relativ trockenen Gebieten im Südosten ein geringerer Niederschlag mehr zusätzliche Beregnung erforderlich macht.

Für die Obst- und Gemüsebauern in Hamburg werden durch den Klimawandel erhebliche Umsatzeinbußen befürchtet. So schaden hohe Temperaturen Salat, Spinat, Brokkoli und Blumenkohl durch erneute Blütenbildung. "Obstsorten wie Erdbeeren und Kirschen enthalten bei einer schnelleren Entwicklung einen geringeren Süßegrad", sagt Sebastian Döll vom HWWI, einer der Autoren der Studie, dem Abendblatt.

Auch der Nährstoffgehalt könne bei einem durch eine höhere CO2-Konzentration verursachten schnelleren Wachstum geringer ausfallen. Apfelbauern müssen wegen der höheren Temperaturen mit einem höheren Schädlingsaufkommen rechnen. "Innerhalb eines Jahres kann sich so eine zweite oder gar dritte Generation des weit verbreiteten Apfelwicklers ausbilden", sagt Döll. Durch den Klimawandel, der eine Temperaturerhöhung zwischen 2,0 und 4,7 Grad bis zum Jahr 2100 unterstellt, werden sich die Niederschläge im Sommer in Hamburg um zehn bis 20 Prozent reduzieren. Im Winter werden sie um 30 bis 40 Prozent zunehmen.