Frankfurt. Der Verkauf des Outdoor-Bekleidungsherstellers Jack Wolfskin liegt auf Eis. Die Finanzinvestoren Quadriga und Barclays Private Equity als Eigentümer des wachstumsstarken Unternehmens stoppten den Verkaufsprozess kurz vor Schluss. Sie wollen warten, bis Jack Wolfskin noch mehr wert wird, und dann einen neuen Anlauf nehmen. Kreisen zufolge hatten sie mehr als 800 Millionen Euro gefordert und waren mit den eingegangenen Angeboten nicht zufrieden. Umsatz und Gewinn der Marke mit der markanten Tatze als Logo wüchsen noch schneller als gedacht, begründeten Barclays und Quadriga die Kehrtwende.

"Die sehr dynamische (...) Geschäftsentwicklung hat die Gesellschafter veranlasst, die ursprünglichen Bewertungsmaßstäbe zu überdenken, die die aktuelle Lage von Jack Wolfskin noch nicht berücksichtigen konnten", erklärten die Eigentümer. Vor dem Verkauf solle das Unternehmen seine Expansion im Ausland beschleunigen, wo die Marke noch nicht so bekannt ist wie etwa der Rivale The North Face. Bewertungen für die Firma mit 430 Mitarbeitern reichten mittlerweile bis zu einer Milliarde Euro, hieß es.

Eigentlich sollte der Spezialist für Funktionsbekleidung bis Ende April verkauft sein. Barclays und Quadriga hatte 2006 nur 93 Millionen Euro für das Unternehmen an Bain Capital gezahlt, seit vergangenem Sommer stand es zum Verkauf. 2010 stieg der Umsatz um 21 Prozent auf 304 Millionen Euro - bei einem Gewinn, der Kreisen zufolge bei 20 Millionen Euro lag.

Hatte es anfangs nach einem großen Bieterkreis für den Spezialisten für Funktionskleidung ausgesehen, war es zuletzt ruhig geworden. Das hatte Spekulationen um eine Verschiebung des Prozesses ausgelöst. Die Offerten lagen Kreisen zufolge bei gut 600 Millionen Euro. Die Sportartikelkonzerne Adidas und Puma hatten sich früh zurückgezogen, zuletzt waren auch die Beiersdorf-Eigentümerfamilie Herz und der Versandhändler Otto ausgeschieden. Der Finanzinvestor Blackstone bot Kreisen zufolge mit.