Berlin. Die Verbraucherzentralen wollen in den kommenden Monaten verstärkt auf Missstände in der Finanzbranche aufmerksam machen. Mit der "Initiative Finanzmarktwächter" sollen undurchsichtige Provisionen, ineffiziente Sparpläne, schlechte Beratung und überhöhte Dispozinsen aufgedeckt werden, wie der Chef vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Gerd Billen, am Mittwoch bekannt gab.

"Die Probleme im Finanzmarkt sind massiv", sagte Billen. Getragen wird die Initiative von der vzbv und den 16 Verbraucherzentralen in den Bundesländern. Als Erstes nehmen die Finanzmarktwächter zu hohe und undurchsichtige Provisionen ins Visier. Mit einem Musterbrief können Kunden von ihrer Bank verlangen, der gesetzlichen Pflicht zur Offenlegung nachzukommen. "Nur so können die Kunden einschätzen, wie groß das Eigeninteresse ihrer Bank an einer konkreten Anlageempfehlung ist", teilte der vzbv mit. Hintergrund ist der Verdacht, dass viele Bankberater vor allem Finanzprodukte empfehlen, an denen das Geldinstitut viel verdient - auch wenn die Anlage nicht dem Kundeninteresse entspricht.

Überprüfen wollen die Verbraucherschützer zudem, wie Überziehungszinsen gestaltet werden und wie gut Beratungsprotokolle sind.