Aktienkurs fällt wegen explodierender Kosten im Energiegeschäft

New York. Der neue Google-Chef Larry Page stellt die Nerven seiner Aktionäre mit einem weiteren Ökoprojekt auf die Probe: Der Internetkonzern steckt weitere 100 Millionen Dollar in den Ausbau umweltfreundlicher Energien - ein Bereich fernab des angestammten Geschäftsmodells mit Werbung und Suchmaschinen im Internet.

Zusammen mit zwei japanischen Partnern will Google dem US-Mischkonzern General Electric den 56-prozentigen Mehrheitsanteil an einem Megawindpark im US-Bundesstaat Oregon abkaufen. Der Gesamtpreis dafür liegt bei rund 500 Millionen Dollar, teilte der für Googles Ökogeschäft zuständige Manager Rick Needham mit.

Das Windenergieprojekt in Oregon hat ein Gesamtvolumen von zwei Milliarden Dollar. Der Windpark soll 2012 der weltweit größte werden und mit 338 Turbinen genug Strom für 235 000 US-Haushalte produzieren. "Wir freuen uns sehr, dabei zu helfen, saubere Energien ins Stromnetz zu bringen", schrieb Needham in einem Blog des Unternehmens. "Wir hoffen, unsere jüngste Investition ermutigt andere Unternehmen, nachzudenken, wie sie die Verbreitung erneuerbarer Energien beschleunigen können."

Googles Investitionen in erneuerbare Energien summieren sich mittlerweile auf mehr als 350 Millionen Dollar. Zuletzt war der Konzern in Solarprojekte in Brandenburg und im US-Bundesstaat Kalifornien eingestiegen.

Die Google-Aktien schlossen am Montag in New York mit 0,8 Prozent im Minus. An den US-Börsen hatten die explodierenden Kosten für neue Expansionsfelder und Personal des Unternehmens vergangene Woche für einen Kurseinbruch der Google-Titel gesorgt.

Zu Googles Vorhaben zählt unter anderem die Entwicklung eines selbst fahrenden Autos. Die Ausgaben stellen mittlerweile die starken Umsatz- und Gewinnsteigerungen des Internetriesen in den Schatten. Investoren befürchten, dass der Börsenliebling unter seinem neuen Chef zu viel Geld investiert - und damit für sie in Zukunft weniger vom Gewinn abfällt.