Hamburg. Über Energiesparlampen gelangen offenbar giftige Stoffe in die Raumluft. Die Lampen setzten dann Dämpfe frei, die im Verdacht stünden, krebserregend zu sein, berichtete das NDR-Fernsehmagazin "Markt". Bisher war bekannt geworden, dass Energiesparlampen Quecksilber enthalten. Dies wird aber nur freigesetzt, wenn Lampen zerbrechen.

Das Magazin hatte in einer Stichprobe Energiesparlampen unterschiedlicher Hersteller in einem zertifizierten Labor untersuchen lassen. Alle Lampen enthielten demnach deutlich messbare Mengen an Phenol sowie weitere giftige Stoffe. Der vereidigte Sachverständige für Innenraumschadstoffe, Peter Braun, bestätigte dem Magazin, dass diese Stoffe die Raumluft belasten können. "Besonders bedenklich ist, dass alle untersuchten Lampen im Betrieb krebserregende Substanzen ausgasen, und das gilt ausgerechnet für die Stoffe, die wir in den höchsten Konzentrationen gefunden haben", so Braun.

Laut "Markt" kündigte ein Hersteller aufgrund der Recherchen an, "den Einbringungsweg der genannten Stoffe zurückzuverfolgen". Weiterhin gab er an, die Stoffe könnten "aus Klebstoffen und Einzelkomponenten der Lampe stammen". Ein anderer Hersteller teilte dem Magazin den Angaben zufolge mit, "dass weder die Art der Substanzen noch ihre Konzentration die festgelegten Grenzwerte überschreitet".

Der Sachverständige kritisierte dagegen, dass gerade für solche krebserregenden Substanzen das Minimierungsgebot gelte und sie möglichst vollständig aus der Umgebung des Menschen verschwinden sollten.