Jede zweite Versicherung wird ohne Beratung der Kunden abgeschlossen. Das geht aus einer Umfrage für den Bundesverband der Verbraucherzentralen hervor. Elf Prozent der Verträge kamen auf Empfehlung eines Vermittlers zustande. In 36 Prozent der Fälle verzichteten die Kunden von sich aus auf ein Informationsgespräch.

Die meisten Policen (64 Prozent) werden noch immer beim Versicherungsvertreter abgeschlossen, und 14 Prozent am Bankschalter. Da Versicherungsvertreter von der Provision leben, fordern die Verbraucherschützer eine Deckelung dieser Vergütung bei Kranken- und Lebensversicherungen.

Der Bundesverband sieht die Vermittler in einem Interessenkonflikt. Damit sich die Kunden ein besseres Bild machen können, sollen sie ein Informationsblatt über die verschiedenen Beratertypen ausgehändigt bekommen. So soll besser sichtbar werden, dass ein firmengebundener Versicherungsvertreter nur Produkte der eigenen Gesellschaft vertreiben darf. Was Folgen hat: Dem Kunden werde in der Regel dann nie das günstigste oder beste Angebot unterbreitet.