Potsdam. Gute Nachrichten für die 700 000 Beschäftigten der Baubranche: Sie sollen deutlich mehr Geld für ihre Arbeit bekommen. Nach langwierigen Verhandlungen legte der Schlichter, Ex-Bundesarbeitsminister Wolfgang Clement, gestern einen Schiedsspruch vor. Demnach erhalten die Beschäftigten im Westen zum 1. Mai 2011 drei Prozent mehr Lohn. Zum 1. Juni 2012 sollen die Löhne noch einmal um 2,3 Prozent steigen. Für den Osten sieht der Schiedsspruch zum 1. Juni 2011 ein Plus von 3,4 Prozent und ab August 2012 eine weitere Erhöhung von 2,9 Prozent vor. In Hamburg sind etwa 9000 Menschen in der Baubranche beschäftigt. Auch die Mindestlöhne steigen: Für Angelernte wird im Osten der Mindestlohn 2012 um 25 Cent, 2013 nochmals um 25 Cent auf 10,25 Euro angehoben. Im Westen steigt der Mindestlohn 2012 um fünf Cent auf 11,05 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten.

Der Tarifexperte des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, Hagen Lesch, sprach von einem "komfortablen Ergebnis für die Arbeitnehmer". Schlichter Clement bezeichnete die Verhandlung als "kompliziert und strapaziös".