Berlin. Im Zuge der Einführung des neues Biosprits E10 gibt es neue Vorwürfe von Verbraucherschützern und dem ADAC gegen die Ölkonzerne. Die Mineralölindustrie will laut Verbraucherschützern von der Verunsicherung der Autofahrer über Preiserhöhungen profitieren. "Diese Unübersichtlichkeit versucht die Mineralölwirtschaft für sich auszunutzen", kritisierte der Energieexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel.

Der Automobil-Club ADAC warf den Konzernen unterdessen bei der Wiedereinführung des herkömmlichen Superbenzins Abzocke der Kunden vor. "Das ist der dreiste Versuch, den Autofahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen. So kann es eigentlich nicht weitergehen", sagte ADAC-Sprecher Klaus Reindl. Nach einer bundesweiten Stichprobe der "Bild" ist der Kraftstoff mit fünf Prozent Ethanol und 95 Oktan zwar wieder im Angebot, an manchen Zapfsäulen werde er aber zum gleichen Preis angeboten wie das früher teurere Super Plus (98 Oktan). Begründet wurde dies mit logistischen Herausforderungen der Umstellung.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) bekräftigte gestern, dass die Bundesregierung an E10 festhalte. Der neue Kraftstoff sei politisch gewollt, sagte Ramsauer im ARD-"Morgenmagazin".