Hamburger Gas- und Ölförderer steigert Ergebnis 2010 um 50 Prozent

Hamburg. Thomas Rappuhn hat eigentlich allen Grund zu feiern. Die Hamburger Firma RWE Dea, deren Chef Rappuhn ist, hat ihr betriebliches Ergebnis 2010 um 50 Prozent auf 305 Millionen Euro gesteigert, bis 2016 soll es sogar auf eine Milliarde Euro klettern. Doch Rappuhn sorgt sich um seine 90 Mitarbeiter in Libyen. Denn der Öl- und Gasförderer kann den einheimischen Beschäftigten wegen der Uno-Sanktionen gegen das Land keine Gehälter mehr bezahlen.

"Wir hoffen, dass sich die Lage bald verbessert", sagt er. RWE Dea fördert zwar kein Öl- und Gas in dem Wüstenstaat, ist aber an der Erschließung neuer Felder in dem Land beteiligt. Die Arbeiten ruhen derzeit. In Ägypten hingegen gibt es keine Einbußen.

Das Unternehmen hat ein gutes Gespür für Öl- und Gasvorkommen. Die durchschnittliche Erfolgsrate bei der Erkundung neuer Quellen beträgt 55 Prozent, während der Durchschnittswert der gesamten Industrie bei unter 30 Prozent liegt. Inzwischen ist RWE Dea in 14 verschiedenen Ländern aktiv, darunter auch in neuen Märkten wie Trinidad und Tobago. In Deutschland betreibt das Unternehmen unter anderem die Förderplattform Mittelplate.

Der Umsatz kletterte von 1,47 Milliarden auf 1,489 Milliarden Euro, der Gewinn nach Steuern hat sich vor allem wegen der hohen Ölpreise auf 108 Millionen Euro verdoppelt. Auch die Mitarbeiterzahl stieg von 1278 auf 1363 - im siebten Jahr in Folge. In der Zentrale in Hamburg wurde die Zahl der Stellen in diesem Zeitraum um 220 auf gut 630 erhöht. Die Wachstumsraten sollen künftig zweistellig sein, die Ölreserven sich bis 2016 verdoppeln. Allein zwischen 2011 und 2013 will RWE Dea jeweils 1,1 Milliarden Euro investieren.