Hamburg. Verwirrung im Passage-Kino an der Mönckebergstraße: Am Wochenende verlangten Dutzende Filmfans Eintritt mit Tickets, die sie am Freitag im Internet erstanden hatten. Zu einem besonders attraktiven Preis: Beim Gutscheinportal Groupon kosteten zwei Eintrittskarten nur fünf Euro statt der üblichen 17 Euro - ein Rabatt von 71 Prozent. Mehr als 3000 Nutzer gingen auf das kurzzeitig verfügbare Angebot ein, die ersten wollten die Tickets gleich einlösen. Einlass in den Kinosaal erhielten die Besucher jedoch nicht, denn das Kassenteam nahm die Gutscheine aus dem Internet nicht an.

"Wir hatten eine Vereinbarung mit dem Kino", sagte Daniel Glasner, Geschäftsführer vom Webportal Groupon, dem Abendblatt. "Dass es zu einem Missverständnis gekommen ist, tut uns sehr leid." Wie der Betreiber des Passage-Kinos mitteilte, arbeiten beide Seiten derzeit "auf Hochtouren" daran, die Angelegenheit zu klären. Ob und ab wann die Gutscheine tatsächlich einlösbar sind, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. "Für uns steht an erster Stelle, unsere Stammkunden zufriedenzustellen", sagte Andreas Baumann, Regionalleiter des Passage-Kinos. Das versichert auch Groupon-Chef Glasner: Gemäß dem üblichen Widerrufsrecht im Internet von 14 Tagen könnten Kunden auch das Geld für die Karten zurück erhalten.

Das Geschäft mit Gutscheinen im Internet boomt

Das Geschäftsmodell des US-Unternehmens beruht darauf, dass Firmen auf der Groupon-Website attraktive Gutscheine anbieten. Sobald eine bestimmte Zahl von Nutzern einen Coupon erstanden hat, kann das Geschäft - ein Restaurantbesuch, Rabatt auf Produkte oder eben eine Kinokarte - ausgeführt werden. Diese Art des Gutschein-Vertriebs ist im Internet ein boomender Markt, auch Hamburger Unternehmen wie die Cadooz AG oder Gutscheinpony sind in dem Segment aktiv. Das international agierende Unternehmen Groupon gehört mit 50 Millionen registrierten Nutzern in 35 Ländern zu den Branchengrößten.