Hannover. Die deutsche Industrie lässt sich von den Krisen in Japan und Nordafrika die Hoffnungen auf florierende Geschäfte nicht verderben. "Das Barometer zeigt einen deutlich aufwärts gerichteten Trend", sagte der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, auf der Hannover Messe. So erwarten die Maschinen- und Anlagenbauer für 2011 nach Angaben des Branchenverbands VDMA einen Anstieg der Produktion um 14 Prozent. Zusätzliche Milliardengeschäfte soll die Abkehr von der Atomenergie bringen: "Für den Maschinenbau ist das ein gewaltiges Konjunkturprogramm", sagte der VDMA-Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) schraubte seine Wachstumsprognose ebenfalls kräftig nach oben. "Die Elektroproduktion dürfte in diesem Jahr um zehn Prozent zulegen", sagte ZVEI-Präsident Friedhelm Loh.

Allerdings rechnet der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) damit, dass in diesem Jahr bereits 65 000 dieser Spezialisten fehlen. Im Jahr 2010 seien es 36 000 gewesen, was die Industrie 3,3 Milliarden Euro an entgangener Wertschöpfung gekostet habe.