Berlin. Der Internationale Währungsfonds (IWF) verlangt laut dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" eine baldige Umschuldung Griechenlands. Diese Forderung hätten hochrangige Vertreter des Währungsfonds in den vergangenen Tagen bei Gesprächen mit Beamten europäischer Regierungen vertreten. Im IWF bahne sich damit ein Kurswechsel an.

Der Fonds glaube offensichtlich selbst nicht mehr daran, dass sich das Land mit den bisherigen Maßnahmen sanieren lässt. Notwendig sei eine Verringerung der Schuldenlast von derzeit rund 150 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, argumentierten laut Magazin IWF-Vertreter gegenüber den Europäern. Denkbar sei ein Schuldenschnitt, die Verlängerung der Laufzeiten von Anleihen oder niedrigere Zinszahlungen. Alle drei Alternativen liefen darauf hinaus, dass Inhaber griechischer Staatsanleihen auf einen Teil ihrer Rendite verzichten müssen.

Der IWF dementierte diese Darstellung allerdings. "Wir unterstützen die griechische Haltung gegen eine Umschuldung und die Entschlossenheit der Regierung in Athen, ihren Verpflichtungen vollständig nachzukommen", sagte ein Sprecher. "Alle Berichte, die anderes behaupten, sind falsch." Auch Griechenlands Finanzminister Giorgos Papakonstantinou erklärte, eine Umschuldung sei "absolut nicht möglich". Wer darüber rede, "hat nicht verstanden, dass die Kosten einer solchen Aktion die Vorteile bei Weitem übertreffen würden".