Hamburg. Die Zahl auf Seite 231 des druckfrischen Geschäftsberichts der HSH Nordbank war die einzige echte Neuigkeit auf der Bilanzkonferenz: Die Gesamtvergütung des Vorstands hat sich im Jahr 2010 von zuvor 5,1 Millionen auf 14,7 Millionen Euro erhöht, also fast verdreifacht - und das, obwohl sich die Kopfzahl nicht verändert hat und das Festgehalt der Vorstandsmitglieder der staatlich gestützten Bank auf je 500 000 Euro begrenzt ist.

Für den Anstieg sorgten Rückstellungen für später wieder erlaubte Bonuszahlungen, vor allem aber Abfindungen. Dabei entfallen, wie aus dem Umfeld der HSH verlautete, rund sechs Millionen Euro auf Frank Roth, der im Jahr 2009 wegen angeblichen Geheimnisverrats entlassen und später rehabilitiert wurde. Doch auch die Abfindung für Dirk Jens Nonnenmacher, der gestern als HSH-Chef ausschied, sei in den Zahlen des Jahres 2010 bereits enthalten, hieß es. Gut zwei Millionen Euro soll er nach früheren Angaben aus Anteilseignerkreisen erhalten. Die Bank wollte sich zu solchen Details gestern auf Nachfrage nicht äußern.

Nach den früheren Milliardenverlusten sieht sich die HSH Nordbank nun wieder auf einem guten Weg. "Seit acht aufeinanderfolgenden Quartalen liegen wir über Plan", sagte Vorstandsmitglied Constantin von Oesterreich. "Der Konzern liegt ein Jahr vor der Planung." So erzielte das Institut schon im Jahr 2010 wieder einen kleinen Überschuss von 48 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 743 Millionen Euro zuvor. Für das aktuelle Jahr rechnet der neue Vorstandschef Paul Lerbinger mit einer weiteren Ergebnisverbesserung. Damit soll es gelingen, eine Garantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, die kürzlich um eine Milliarde auf neun Milliarden Euro reduziert werden konnte, möglichst noch in diesem Jahr weiter zu verringern. Auf der Kundenseite ist ein Neugeschäft von acht Milliarden Euro geplant.