Berlin. Die Deutsche Bahn hat trotz teurer Technikprobleme in der Zugflotte nach der Wirtschaftskrise wieder Fahrt aufgenommen. Unter dem Strich stieg der Gewinn im vergangenen Jahr um 27,5 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro, teilte der Konzern mit. Operativ schrieben alle Geschäftsfelder wieder schwarze Zahlen. Erstmals soll der Bund als Eigentümer eine Dividende von 500 Millionen Euro erhalten.

Nach Einbußen wegen der Konjunkturflaute sei die Bahn wieder auf Kurs, sagte Vorstandschef Rüdiger Grube. Die Fahrgastzahl erhöhte sich trotz Zugausfällen wegen heftigen Winterwetters und hochsommerlicher Hitze um 2,2 Prozent auf 1,95 Milliarden. Der Umsatz wuchs um 17,3 Prozent auf 34,4 Milliarden Euro. Allerdings schmälerten Kosten für zusätzliche Werkstattaufenthalte und entgangene Umsätze die Bilanz. Grube kündigte einen verbesserten Service an: "Eine noch kundenfreundlichere Bahn ist in den nächsten Jahren unser erklärtes Ziel."

Mitten in die Bilanzvorlage platzte die Nachricht von einer EU-Razzia in Büros der Deutschen Bahn und mehrerer Tochterunternehmen. Die EU-Kommission wirft dem Staatskonzern vor, von der Konkurrenz höhere Strompreise für die Streckennutzung zu verlangen als von eigenen Bahntöchtern. Das wäre ein Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung.